der Australier (Michael) und ich sind also Montag gut und sicher nach 6,5h Busfahrt in Kuala Lumpur angekommen! Die Fahrt war entspannt, da die Straßen doch so ziemlich dem westlichen Standard der Autobahnen gleich kommen. Auch wenn wir zwischendurch die Grenze zu Malaysia passieren mussten, Stau hatten und in einen sehr krassen Monsunregen gerieten, was die Fahrt doch sehr in die Länge zog. Zurzeit ist (von November bis Februar) Regenzeit in Süd-Ost-Asien, weshalb es eigentlich auch täglich regnet. An der Ostküste hab ich gehört, soll es so krass sein, dass diese teilweise unpassierbar ist. Nun gut, glücklicherweise bin ich ja eher an der Westküste und im Landesinneren unterwegs.
Wir sind also nach Kuala Lumpur ins Zentrum gefahren und haben unser Hostel (reggae mansion) nahe Chinatown und Little India bezogen. Ich vermute, dieses Hostel ist so ziemlich das Beste welches in KL zu bekommen ist. Es kommt mir alles vielmehr wie ein 3 Sterne Hotel (mal abgesehen von den Gemeinschaftsräumen) vor. Hier gibt’s einfach alles: einen Kino-Raum, ne Dachterrasse mit super Blick (siehe Bild), Trinkwasserbecken in allen Etagen, gutes Frühstück und sogar abgetrennte Betten. In denen kommt ich mir ein klein wenig wie einer dieser Schlafboxen in China vor.
Am nächsten Tag sind wir dann zu den Batu Caves gefahren und haben uns diese riesen Höhlen, die ca. 1890 entdeckt wurden, einmal angeschaut. Die Fahrt dahin gestaltete sich doch etwas sehr schwierig, obwohl es nur 13km außerhalb der Stadt liegt (laut lonely planet). Aber leider haben wir uns auf die unfreundliche Frau am Zugschalter verlassen. Unser Zug fuhr erst einfach an uns vorbei und dann saßen wir komischerweise auch noch im Falschen (hätten wir mal unseren vorherig geplanten Weg genommen). Doch als wir schlussendlich nach 1,5h Fahrt (mit 3 maligem Umsteigen) ankamen, überraschten uns kleine Affen die dort rumturnten und von den Touristen ständig irgendwas bekamen. Vor allem waren die kleinen Affen, welche am Bauch der Mutter baumelten, extrem süß.
Außerdem konnten wir eine circa 60 Meter hohe Statue (menschlicher Körper und Affengesicht), welche man ständig irgendwo sieht und die eine Art Symbol der hinduistischen Kultur sind sowie eine ebenfalls 60 Meter hohe Statue von Lord Subramaniam welchem die Höhlen gewidmet sind, bestaunen. Alles schon irgendwie groß und beeindruckend und man hat nen bomben Blick über die halbe Stadt. Michael war vom vorhergehenden Abend mit reichlich teuren Bier noch ziemlich fertig, sodass die Besichtigung für ihn zur Tortur zu werden schien… naja ich hab ihn durchgeschleift!
Am Nachmittag haben wir uns dann Richtung Chinatown aufgemacht und ne kleine Sightseeing Tour gemacht. Wieder haben wir Tempel besucht, richtig gut und billig gegessen und sind durch einen der größten Märkte KL’s gelaufen. Auf dem Markt wurde mir ne Sonnenbrille angedreht. Der Verkäufer meinte es sei Original „RayBan“…ja klar, das dacht ich mir auch schon. Und er meinte ich kann sie für 45 Ringgit (ca. 10 Euro) bekommen. Naja und als ich mir die einfach nur ansah, eigentlich nich wirklich interessiert schien und auch nicht handelte, meinte er ok: „35“ und ich sagte wieder einfach keinen Ton. Dieses Spiel ging ca. 5Min so und irgendwann war er bei 12 Ringgit. Ich nahm sie trotzdem nicht, obwohl natürlich „Original RayBan“ für weniger als 3 Euro… Abends bin ich dann mit vielen Backpackern aus dem Hostel in ne Reggae Bar ausgegangen. Michael ist in der Nacht dann nach Kombodscha geflogen und wird noch 2 Monate in Asien unterwegs sein.Mittwoch bin ich zu den Petronas-Twin-Towers und zum TV Tower. Die Twin Tower sind einfach überwältigend und irgendwie so künstlich, dass ich mir wie in ner Spielzeugwelt vorkam.
Auf dem Rückweg bin ich durch Little India und hatte ne sehr nette Bekanntschaft mit nem malaiischen Prediger aus einer Moschee vor der ich rumstand und die ich mir ansah…er sprach mich einfach an, da ich nicht in rein durfte (zu westlich und nicht die entsprechende Kleidung). Er konnte für malaiische Verhältnisse extrem gut Englisch sprechen, was aber, wie sich herausstellte, daran lag dass er kurze Zeit in Europa lebte. Er war sehr sehr nett und unser Gespräch entwickelte sich vom üblichen Smalltalk (Was machst du?, Wieso bist du hier?...) zu einer sehr interessanten Unterhaltung. Wir sprachen über Migrationsprobleme für europäische Moslems, wieviel unsere Religionen doch gemein haben und eigentlich sogar aufeinander aufbauen sowie sogar über Fanatismus und religiös begründeten Terror. Wir schienen beide so sehr an der Kultur des jeweils Anderen interessiert, dass er mir sogar seine Adresse inkl. Telefonnummer gab und ich ihm meine Email-Adresse. Das Beste für mich daran war, das Leben und die Ansichten eines doch scheinbar recht intelligenten Einheimischen zu erfahren, welche sich nicht sehr von den Unsrigen unterscheiden.
Nun begebe ich mich soeben, wiedermal per Bus, auf den Weg in die Cameron Highlands. Da soll es Tee-, Spargel- und Erdbeerplantagen sowie tolle Wanderwege geben. Ich werde 2 Nächte bleiben. Außerdem ist die Temperatur scheinbar deutlich niedriger, da es in den Bergen liegt…Die Cameron Highlands sind ca. 200km nördlich von KL und ich werde 4h unterwegs sein, wenn doch der Bus endlich mal kommen würde….
Bis bald dann und ich melde mich
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