Montag, 27. November 2017

Malaysia II...travelst du noch oder junglest du schon?

Hej ihr da,
ich hatte eine der schlimmsten Busfahrten meines Lebens und bin froh das hier noch schreiben zu können! Nachdem ich also den Bus in KL bekam mit einstündiger Verspätung, ging alles ganz entspannt los in Richtung der Cameron Highlands (Tanah Rata). Die ersten 150km Autobahn waren auch sehr bequem. Ich fühlte mich sicher und wunderte mich noch über das Schild, neben dem sich Tüten befanden: „Plastic bags for vomit“! Dann sind wir aber von der Autobahn runter in Richtung der Highlands. Nun ging der krasse Teil los…der Busfahrer fuhr die 60km Serpentinen als würden seine auf ihn wartenden 12 Kinder verhungern, wenn er nich schnell genug da hoch kommt… Oftmals hatten wir nich viel mehr als 1m bis zum Abgrund, welcher dann mindestens 100m runter reichte. Das hinderte ihn aber nicht daran dort mit ner utopischen Geschwindigkeit lang zu donnern. Vor fast jeder Kurve wurde gehupt. Das war einfach so krass, dass ich fast in den Bus ****** musste, es gerade noch zurückhalten konnte und sehr froh war nach einer Horrorfahrt von fast 1,5h (insgesamt 4h) endlich da oben angekommen zu sein! Ich dachte die ganze Zeit nur: “ok, er macht das jeden Tag, er wird schon wissen was er zu tun hat“. Dazu kam, dass der Typ neben mir im Bus ständig rülpste und laut zu der Musik die er hörte mitsang. War also alles in allem nen bomben-toller Trip! ;)
Na gut, als ich dann wieder einigermaßen runterkam und das Klo am Busbahnhof aufsuchte, überraschte dieses nette Etwas:
Durchaus üblich und so schlimm auch wieder nicht! Aber dazu gibts gleich noch was...

Ok, aber dafür war ich endlich aus der Hitze Kuala Lumpurs geflüchtet und zwar in die Tiefen des malaiischen Dschungels. Und wie ich nun sagen kann ZURECHT! Denn es sollten echt zwei tolle Tage folgen!
Ich bezog also mein Hostel, gleich in der Nähe der einzigen wirklichen Straße durch dieses Dorf. Es war durchaus ok, wenn auch ohne Frühstück. Da ich im Hostel in Kuala Lumpur ne Holländerin traf, welche zufällig auch gerade auf dem Weg zu den Cameron Highlands war, machte ich mit ihr aus, dass wir uns, sobald angekommen, treffen und dann eventuell ne Tour zusammen machen.





Wir trafen uns also am Abend noch, aßen in einem kleinen Foodstore wiedermal ein richtig geiles Essen:
und suchten uns bei einer der zahlreichen Touristenstände ne geführte Halbtagestour raus (ca.10 Euro mit 4x4 Off Road Jeep). Am  nächsten Morgen gings dann los und wir besuchten als erstes mal einen Schmetterlingsfarm, auf der es auch massig anderer Tiere gab. Dazu muss ich allerdings sagen, dass die Tiere mir doch sehr gequält und depressiv vorkamen. Es tat mir irgendwie Leid ein solches Leben von Tauben, Hasen, Skorpionen, Enten uvm. mit ansehen zu müssen. Die Schmetterlinge wiederum waren sehr hübsche Motive:



 
Ja, auch das ist ein Schmetterling ;)


 Jedenfalls gings dann weiter zu einer der zahlreichen Teeplantagen/-fabriken inkl. Museum. Es war richtig interessant zu sehen, wie der Tee geerntet, verarbeitet und dann schlussendlich verpackt wird. Es roch einfach so überragend, dass man natürlich gezwungen war den Tee zu probieren!
















Danach fuhren wir in den ersten wirklichen Dschungel (Mozzy Forest). Es wurden uns alle möglichen dort wachsenden Pflanzen gezeigt und erklärt, wie man sie, oftmals als Heilkräuter, verwendet! 


Von da aus liefen wir zum höchsten Berg der Cameron Highlands, welcher nicht weit entfernt lag. Das war einfach riesig da…nen richtig toller Ausblick!



Schlussendlich fuhren wir wieder mal in einen Buddhistischen Tempel (ungefähr der 7. meiner Reise) und zu einer der vielen Erdbeerplantagen. Die Erdbeeren waren auch verarbeitet richtig lecker!

Nun kommt der eigentlich wirklich tolle Teil…denn wir hatten vor, von diesem Tempel zurück in die Stadt durch den Dschungel zu laufen. Jedoch machte uns wiedermal ein monsunartiger Regenfall vorerst nen Strich durch die Rechnung, wie man so gern sagt! *Immer diese Sprichwörter…
Naja aber da wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten durch den malaiischen Dschungel zu trekken, ließen wir uns zurückfahren und starteten auf eigene Faust (zu 2.), nach dem Regen, die Trekkingtour. Dazu mussten wir den Startpunkt des Trails finden, was sich nach erneutem Regen doch schwieriger gestaltete als gedacht. Irgendwie haben wir den Eingang dann gefunden, welcher komischerweise mit ner Schranke versehen war, die um 5 schloss und starteten los.
Ich sag euch Leute, das war richtig geil!
Der Weg war scheinbar wenig begangen und so trafen wir ständig auf irgendwelche Hindernisse, die umgangen werden mussten. Keine Menschenseele. Die Leitschilder wurden immer spärlicher und auch der Weg immer steiler und unbegehbarer je tiefer man Eindrang. Eigentlich planten wir ne Rundtour, hatten aber dann Schiss, diese bis Einbruch der Dunkelheit nich mehr zu schaffen. Somit machten wir im Prinzip nur zwei Trails, aber auch diese reichten zu und wir waren nach 2,5h trekken durch den Dschungel wieder sicher und wohlbehalten zurück auf den Straßen des Dorfes. Und selbst die Schranke war nach 5 noch offen, sonst hätten wir auch noch klettern müssen… ;)
Am nächsten Tag bin ich dann, erholt und entspannt aufgrund des Landlebens, wieder allein nach Kuala Lumpur gefahren (zum Glück nen anderer Busfahrer, wesentlich entspannter), ins vorhergehende 3 Sterne Hostel ^^ und hab mich mit Jochen, welchen ich noch aus Singapur kannte getroffen. Er hat doch einige größere Probleme, da seine Kreditkarte gestohlen wurde und er auf Geld aus Deutschland wartet… wir haben uns dann abends noch einen großen Markt, der nur Samstags ist, angeschaut, sehr gut gegessen…was auch sonst, und noch spät abends gesehen wie Werder Bremen mit 5:0 abgespeist wurde!
Sonntag bin ich dann wiedermal Bus gefahren…JUHUHJUHUJUHUJUHU
Diesmal nach Melaka (UNESCO Weltkulturerbe Stadt) auf dem Rückweg Richtung Singapur, da ich ja wieder auf den Inselstaat muss um meinen Flieger nach Australien zu bekommen! In Melaka angekommen, begegnete ich auf dem Weg in die Stadt nem Gecko oder sowas ähnlichem…zumindest war ich extrem erschrocken als neben mir in nem Mini-Flüsschen auf einmal ein circa 40cm langes Getier reinplatschte… Kaum angekommen im Hostel, will ich duschen gehen und auch da gibt es wieder so ne nette asiatische Toilette in der Dusche. Gut also nehm ich meinen Kulturbeutel mit und fang an das kühle Nass über mich hinweg fließen zu lassen ^^…naja, das Problem war nur, dass der Beutel umkippt und natürlich all mein Deo, Shampoo, ZAHNBÜRSTE in diese asiatische Toilette rein!!! ;) Kacke…Dacht ich mir! Wie holst du das ganze Zeug da wieder raus??? Na da gabs wohl nur eine Möglichkeit: mit der Hand reingreifen, gut da musste ich dann wohl durch! Netterweise waren da noch mehr Shampoo’s drin, welche ich bei der Gelegenheit auch herausholte! Sehr gelungen!
Da das Hostel wenig belegt war und ich nur mit einem weiteren Deutschen (Hendrik) ein Zimmer belegte, sind wir abends zu ner River Boat Tour (ca.40min) gestartet. Diese war echt schön und ich bekam direkt nen Überblick über die übersichtliche Weltkulturerbe Stadt. Nach der Tour sind wir dann noch (was auch sonst) essen gegangen in Chinatown und haben noch nen Film geschaut!
Am nächsten Morgen bin ich aufgebrochen, um mir die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten mal genauer anzuschaun. Ich war als erstes im Maritim Museum und hab einiges über die Kolonialzeit und Melaka als Handelspunkt für die Besetzer gelernt. Das Museum war in einem Originalgetreuen Nachbau eines portugiesischen Handelsschiffes:

Danach bin ich in den Sultan Palast von Melaka, hab die Geschichte der Unabhängigkeitbewegung des Landes und deren politische Zusammenhänge erfahren. Nunja dann fing es natürlich wiedermal langsam an zu regnen und ich hab mir noch das ehemals von den Holländern erbaute Stadthuys und
angeschaut. In Chinatown hatte ich während es regnete noch ne interessante Begegnung mit nem Franzosen. Er ist schon seit 2 Monaten in Malaysia und wir haben uns über das Reisen an sich und alle möglichen wirtschaftlichen/ ökologischen/ gesellschaftlichen/ verkehrstechnischen Probleme unterhalten. Er war professioneller Pokerspieler und hatte Internationale Beziehungen studiert. Unser Gespräch zog sich 2,5h in die Länge und danach tauschten wir jeweils unsere Emailadressen aus.


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